Man schrieb das Jahr 1972, als sich erstmal eine Hand voll Sportbegeisterter im Ortsteil Mailing/Feldkirchen ernsthaft Gedanken über den Tennissport machten. Es handelte sich durchweg um in die Jahre gekommene Fußballspieler, die sich weiterhin sportlich betätigen wollten.
Die Initiatoren hatten den Tennissport als eine Sportart ausgemacht, der von jedem nach seiner Fasson betrieben und in besonderem Maße auch von der ganzen Familie ausgeübt werden konnte. Der „weiße“ Sport war in den siebziger Jahren nicht mehr ausschließlich den Betuchten und Privilegierten vorbehalten, sondern entwickelte sich mehr und mehr zum Volkssport.
Warum sollte in Mailing nicht eine Tennisanlage entstehen: Das Vereinsgelände am Moosmüller Weg wurde als städtischer Grund ausgemacht und nach eingehender Untersuchung für bestens geeignet befunden. Ein Mailinger Landwirt gab die gepachtete Fläche zur künftigen sportlichen Nutzung ohne Probleme ab.
Zur Gründungsversammlung am 10. Oktober 1973 im Café „Hubertus“, nach einer Vielzahl von Diskussionen und Besprechungen im Vorfeld, waren 32 Personen gekommen.
Da zur Gründungsversammlung bereits ein Grundstück präsentiert und die finanzielle Belastung der Mitglieder dargelegt werden konnte, herrschte eine allgemeine Aufbruchstimmung, die sich in der Folge positiv auf die Mitgliederentwicklung auswirkte.
Weil die finanzielle Ausstattung des jungen Vereins beileibe nicht üppig war, baute man im wahrsten Sinne des Wortes auf die Tatkraft, sprich Eigenleistung der Mitglieder.
Rückblickend ist festzustellen, dass mit Geschick, Können und Organisationstalent der Zeit- und Kostenrahmen eingehalten werden konnte. Im August 1974 wurden die Plätze 1, 2 und 3 wie geplant eingeweiht.
Auf recht abenteuerliche Weise kam der Verein zeitgleich zu einer eigenen Behausung. Eine leicht ramponierte Baracke, vermeintlich herrenlos in der Mailinger Flur stehend, wurde demontiert und in kürzester Zeit zum schmucken Vereinsheim ausgebaut. Gegen Zahlung eines kleinen „Schmerzensgeldes“ an die Mailinger Zuckerrübenbauern wurde der Ortswechsel des Gebäudes legalisiert.
Bereits zwei Jahre nach Aufnahme des Spielbetriebs auf den ersten drei Plätzen wurde aufgrund des rasanten Mitgliederanstiegs die Erweiterung um weitere drei Plätze in Angriff genommen, um ausreichend Spielmöglichkeiten anbieten zu können.
Am 9. November 1979 fasste die Mitgliederversammlung den dringend notwendig gewordenen Beschluss zum Neubau eines Vereinsheimes. Die Vereinsheim-Baracke und der zwischenzeitlich erstellte Anbau mit notdürftigen Umkleideräumen und Toiletten konnte den Anforderungen der mittlerweile 230 Mitglieder nicht mehr genügen. Erneut zeigte sich, dass die Arbeitsmoral der Mitglieder ungebrochen war.
Derzeit nehmen drei Mannschaften am Spielbetrieb teil. Die drei Herrenmannschaften bringen zum Ausdruck, dass neben den vielfältigen gesellschaftlichen Ereignissen im Vereinsleben auch auf Sportlichkeit Wert gelegt wird.
Besonderen Wert legt der Verein auf die Jugendarbeit. Neben den regelmäßigen Trainingsmöglichkeiten im Sommermonaten wird von den Mitgliedern ehrenamtlich ein einwöchiges Tenniscamp mit bis zu 40 Kindern und Jugendlichen organisiert.
Der Tennislcub Mailing dankt allen Mitgliedern, Gönnern und Freunden, die in den 50 Jahren seines Bestehens in uneigennütziger Weise zu seinem Fortbestehen beigetragen haben. Wurde 1973 mit der Gründung des Vereins Neuland betreten, so war es den Vorstandschaften in der Folge rückblickend immer gelungen, den Mitgliedern optimale Möglichkeiten zur Ausübung des Tennissports in Verbindung mit einer angenehmen und geselligen Atmosphäre zu bieten.
Die Vorsitzenden:
- 1973-1974 1. Rudolf Eiba, 2. Fritz Gerhard
- 1975-1978 1. Georg Braun, 2. Heiner Dengler
- 1978-1980 1. Horst Gräf
- 1980-1982 1. Michael Wagner, 2. Rudolf Eiba
- 1982-1984 1. Michael Wagner, 2. Alfred Ziller
- 1984-1986 1. Georg Braun, 2. Alfred Ziller
- 1986-1988 1. Paul Kluge, 2. Eckhard Supinski
- 1988-1990 1. Paul Kluge, 2. Silvia Funk
- 1990-1996 1. Michael Wagner, 2. Silvia Funk
- 1996-2000 1. Wolfgang Thomas, 2. Günter Hölzl
- 2000-2005 1. Günter Hölzl, 2. Hans Jürgen Hackbarth
- 2005-heute 1. Peter Englschall, 2. Eckhard Supinski